GESCHICHTE VON DAITING (2/6)

Unser Gebiet nördlich der Donau wurde nach dem Fall des Limes zwischen 260-300 n.Chr. von Juthungen (Semnonen) in Besitz genommen, wobei römische Infrastruktur dazu beitrug, daß sich hier spätestens am Beginn des 4. Jahrhunderts germanische Siedler vom Stamm der Juthungen entlang des neuen Donaulimes niederließen.
Die Landnahme war herschaftlich organisiert, wie dies u.a. das germanische Herschaftszentrum auf der Gelben Bürg erkennen läßt.

Die ältesten germanischen Ortsnamen - und dazu gehört Daiting - enden mit -ing(en). Die Verbreitung dieser Orte zeigt zwei Gruppen, die gewissermaßen aufeinander zustreben, die ein von Kelheim aus donau- und altmühlaufwärts, die andere vom Ries über den Hahnenkamm und die Monheimer Alb zur Treuchtlinger und Weißenburger Bucht. Aus der Darstellung der frühesten poströmischen Besiedlung des Raumes nördlich der Donau, ergibt sich, daß die alamannischen und juthungische Besiedlung noch vor dem Seßhaftwerden der Friedenhain-Leute (Baiuvarii) begann. Das bedeutet Alamannen und Juthungen besiedelten die ehemaligen römischen Gebiete von Westen, Baiuwaren von Osten. Das Zusammentreffen der Landnahmen erfolgte bei uns im Raum Rennertshofen. Dies wird auch durch die spätere Grenze zwischen dem alamannischen Sulafeldgau und dem bairischem Nordgau dokumentiert. Hier wurde diese alte Stammesgrenze fortgeführt.
Und besonders erstaunlich, noch heute nach 1.600 Jahren kann jeder am Dialekt erkennen wo Juthungen und Baiuvari aufeinandertrafen !

Die Gründung von Daiting ist somit mit großer Wahrscheinlichkeit auf das Ende des 3. Jahrhunderts n.Chr. als juthungische Siedlung zu datieren. Der Name bedeutet "zu den Leuten des Taito".

Für eine frühe Christianisierung des Ortes spricht der fränkische Reichsheilige Martin als Patron der Urpfarrei. Die erste Kirche stand wohl am sogenannten Kapellenbuck beim Schabacker. Bis vor einigen Jahren stand dort noch eine kleine Kapelle und noch heute ist ein Erdhügel mitten im Dorf sehr gut sichtbar. Leider wurden in den letzen Jahren bei Baumassnahmen auf archäologische Untersuchungen verzichtet. Wertvolle Erkenntnisse zur Ortsgeschichte sind damit für alle Zeiten unwiederbringlich verloren.

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